Eine gute und sehr wichtige Frage. Die Antwort ist aber sehr individuell.
Ich persönlich würde für meine Hochzeit auf drei Dinge ganz besonderen Wert legen
- Finde ich den Fotografen nett und sympathisch? Immerhin begleitet sie/er uns den ganzen Tag und ich sehe vermutlich niemanden öfter als sie/ihn. Ihr seht schon, es ist echt wichtig, den Menschen hinter der Kamera irgendwie auch zu mögen.
- Kann man auf den Fotos den Tag nochmal erleben?
Sind über den Tag verteilt schöne Fotos entstanden?
Oder sind es nur einzelne, ohne erzählenden Charakter, Fotos?
- Gefällt mir der Stil des Fotografen?
Mit kitschigen Fotos z.B. könnte man mich jagen.
Generell gilt:
Ich würde mich immer auf einen Profi verlassen!
Warum? Weil ich Brautpaare kennengelernt habe die mir Horrorgeschichten erzählt haben über ihren „Hochzeitsfotografen“. Angefangen von fortgeschrittenen Hobbyfotografen, dem Onkel der sich eine teure Kamera gekauft hat, der Schwester die seit Jahren fotografiert oder der Studentin die so schöne Portraits von ihren Freundinnen auf Facebook geteilt hat. Hobbyfotograf*innen können sehr oft, sehr schöne Fotos schießen. Wunderschöne Fotos. Der Unterschied aber ist:
Profis achten auf folgende Dinge:
- Doppeltes Kameraequipment! Es soll schon vorgekommen sein, dass Gäste ihr Sektglas gleich am Anfang der Hochzeit auf die Kamera geschüttet haben…
- Doppelte Speicherkartenfächer. Meine Kameras speichern jedes Foto auf zwei Speicherkarten ab. Es gibt immer mal Speicherkartenausfälle – auch bei den Profispeicherkarten die ein vielfaches von den normalen Karten kosten. Günstige Karten haben da viel öfter Ausfälle.
- Amateure sind schnell mit den schlechten Lichtverhältnissen überfordert. In der Kirche und am Abend fotografiere ich am totalen Limit der heute technischen Möglichkeiten. Dazu muss man sein Equipment in und auswendig kennen.
- Das Kameraequipment im Allgemeinen ist bei mir auf höchsten technischen Niveau (Bei Bedarf gerne nachfragen. Eine öffentliche Technikliste finde ich immer so angeberisch…). Das ist auch bitter nötig. Der Autofokus muss sitzen und die Bilder dürfen nicht verwackeln. Das ist schon lange im fünfstelligen € Bereich. Da kann kein Amateur mithalten.
- Ich kenne als Routinier die Abläufe auf einer Hochzeit und kann Situationen schon lange vorher antizipieren.
- … (mehr Punkte erspare ich Euch der Übersicht halber)
Der Unterschied zwischen einem Hobbyfotografen und einem Profifotografen: Beim Profi bekommt Ihr auf jeden Fall wunderschöne Fotos. Beim Hobbyknipser gibt’s vielleicht ein paar gute Fotos, wenn Ihr aber Pech habt, dann bekommt Ihr gar keine Bilder: weil irgendwas „Unvorhergesehenes“ passierte.
Überlegt es Euch gut ob Ihr Geld „sparen“ möchtet.
Wenn Eure Schwester die Fotos macht, dann wird sie kein Gast sein können oder sie wird viele wichtige Momente verpassen. Es soll auch heftigen Streit und/oder Schuldgefühle gegeben haben, als ein guter Freund seine Kamera zwar mitgenommen hat, aber vergaß einen Ersatzakku mitzunehmen und obendrauf noch eine viel zu kleine Speicherkarte dabei hatte.
Wenn Ihr in 20 Jahren mit Euren Kindern auf der Couch sitzt und das Fotoalbum aus dem Regal holt, freut Ihr Euch über jedes einzelne Bild.
Auf einer Hochzeit wird so viel Geld für alles Mögliche ausgegeben. Die Fotos sind auf jeden Fall eine gute Investition.
(Sorry, dass ich immer von der männlichen Form der Fotograf*innen schreibe. Ich meine aber alle Menschen; und wollte den Text lesbar machen.)
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